Eine hohe Qualität für Lebens- und Genussmittel kann nur durch hohe Sicherheit erzielt werden. Und die Zeiten, in denen jedes Unternehmen für sich selbst entscheiden konnte, wie es die Sicherheit des Betriebes und der eigenen Produkte gewährleistet, sind schon lange vorbei: Die Anforderungen, mit denen sich die Betriebe konfrontiert sehen, sind innerhalb der vergangenen Jahre massiv gestiegen.
Mangelnde Sicherheitsvorkehrungen können in der Lebensmittelbranche mitunter weitreichende Folgen nach sich ziehen. Das betrifft nicht nur die Qualität der Produkte, sondern in ganz prekären Fällen auch die Gesundheit der Endverbraucher und die Existenz des Unternehmens. Die große Herausforderung für das Management besteht also darin, die Sicherheit des Betriebes und damit auch die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten.
Die International Featured Standards (IFS) sind eine Reihe von Lebensmittel-, Produkt- und Servicestandards. Das Gemeinschaftsprojekt der Einzelhandelsverbände in Deutschland, Frankreich und Italien zielt darauf ab, eine einheitliche Überprüfung der Lebensmittelsicherheit zu etablieren und dem Endverbraucher somit ein qualitativ hochwertiges Produkt anbieten zu können, das konform mit den vereinbarten Produktspezifikationen ist. Heute umfassen die IFS die Teilbereiche IFS Food, IFS Broker, IFS Cash&Carry/Wholesale, IFS HPC und IFS Logistics. Die IFS selbst werden von der Global Food Safety Initiative (GFSI) kontrolliert.
Zum Schutz vor terroristischen Handlungen, wurden im IFS V6 Maßnahmen zur Lebensmittelsicherheit erstmals zwingend vorgeschrieben. Der Umgang mit Besuchern ist dabei präzise definiert. Die IFS fordern sogar die Einhaltung höherer Standards, als es der Gesetzgeber vorsieht. Als besonders gefährdet gelten vor allen Dingen:
Um eine IFS-Zertifizierung zu erlangen, müssen Unternehmen die Sicherheit des Betriebes in allen strategischen Überlegungen berücksichtigen. Dabei ist es unerlässlich, dass Unbefugte und betriebsfremde Personen nicht auf das Betriebsgelände, oder gar in die Lager- und Produktionsstätten gelangen können. Nur so können Diebstahl, Manipulation und im schlimmsten Fall die Vergiftung von Nahrungsmitteln verhindert werden.
„Besucher und externe Dienstleister sind in Bereichen mit Produktlagerung identifizierbar und werden zum Zeitpunkt des Zutritts registriert.“ IFS V6 Kapitel 6.3.1
Für ein wirksames Food Defense System, wie es von den IFS vorgesehen ist, führt kein Weg an einem Zutrittskontrollsystem vorbei. Da jeder Lebensmittelbetrieb ganz individuell ist, sollte dieses System klug gewählt werden: Es sollte prozessorientiert arbeiten und auf die Größe und auf die Mitarbeiterzahl des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten sein. Idealerweise wird die Sicherheit für Betrieb und Produkt maximiert, der Zeit- und Verwaltungsaufwand für das zuständige Personal minimiert.
Ein leistungsstarkes Zutrittskontrollsystem erleichtert das Besuchermanagement erheblich und ermöglicht zeitgleich eine hohe Bewertung im Punktesystem des IFS. Und das lohnt sich: In einer 2009 durchgeführten Studie gaben zwei Drittel der befragten Unternehmen an, ihr Betriebsergebnis nach der Zertifizierung um bis zu 10% gesteigert zu haben.
Die ISF-Zertifizierung ist heute Grundlage für Geschäftsbeziehungen in der Lebensmittelindustrie und essenziell, um auf dem B2B-Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Ohne diese wichtige Zertifizierung in die Regale der deutschen, französischen und italienischen Einzelhändler zu gelangen, ist mittlerweile ein sehr schwieriges Unterfangen. Heute besitzen mehr als 10.000 Unternehmen eine ISF-Zertifizierung und bereits für das Frühjahr 2018 wird die IFS V7 erwartet.